Brummtopf

Almut Kokott (Wacholder) spielt Brummtopf (Foto: Jürgen Hohmuth/zeitort).

Die in vielen Ländern Europas verbreitete Stabreibtrommel (niederdeutsch Rummelpott) hatte eine große symbolische Bedeutung für die Folkszene in der DDR. Über ein Tongefäß (etwa einen alten Gurkentopf) wird eine Membran gespannt (z. B. ein Trommelfell oder eine Schweinsblase), in die zuvor in der Mitte ein Holzstab eingebunden oder eingeschraubt wurde.

Almut Kokott (Wacholder) spielt Brummtopf (Foto: Jürgen Hohmuth/zeitort).

Reibt man nun mit einem feuchten Lappen (erprobte Rezeptur: Essigwasser im Mischungsverhältnis eins zu fünf) am Stab, versetzt dieser die Membran in Schwingung. Ein lautes, einem Furz nicht unähnliches Geräusch entsteht, das rhythmisch anstelle eines Bassinstruments eingesetzt wird.

Einst bei lärmenden Umzügen und Heischegängen verwendet, demonstrierte der Brummtopf im DDR-Folk das Raue und Unangepasste der Musik – mit hohem optischen und akustischen Wiedererkennungswert. Ende der siebziger Jahre benutzte fast jede Band einen selbstgebauten großen oder kleinen Brummtopf. Eine Erfurter Folkband wählte das Instrument 1976 sogar als Bandnamen.